Gefährdung der Artenvielfalt

©Mysticartdesign_pixabay.comBestimmt haben Sie es auch in den Nachrichten gehört. Der Weltrat für Biodiversität, (IPBES) hat am 06.05.2019 in Paris einen Bericht veröffentlicht, den alle 132 Mitgliedsstaaten unterschrieben haben. Darin geht es um den Zustand der Arten und der Ökosysteme und kurz gesagt, denen geht es schlecht. Mehr als eine Million von ihnen sind demnach vom Aussterben bedroht.

1000 Seiten stark ist der Bericht des IPBES. Lt. Bericht der Süddeutschen Zeitung haben "150 Experten aus 50 Ländern drei Jahre lang Tausende von Studien ausgewertet". Gibt es auch eine Studie, wie viele Arten und Ökosysteme alleine während dieser drei Jahre ausgestorben sind?

Einen Tag später verabschiedeten die G7-Umweltminister Leitlinien zum Schutz der Artenvielfalt. In denen heißt es "Die Anstrengungen zum Schutz der Artenvielfalt sollten beschleunigt und intensiviert werden". Die Leitlinien sind nicht verpflichtend und es wird kein konkretes Ziel genannt. Warum nicht? Weil von der Politik gesetzte Ziele allzu oft dann doch nicht eingehalten werden?

Wir sind zu langsam!

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Ich bin Anfang 50 und mein (bewusstes) Leben lang begleiten mich die regelmäßig wiederkehrenden Nachrichten, dass es so nicht weiter geht, dass etwas getan werden muss und das es fünf vor zwölf ist. Mich beschleicht das Gefühl, dass es schon längst fünf NACH zwölf ist und die Politikwelt in den letzten vierzig Jahren über das Stadium des Kopfkratzens oder sogar Kopfschüttelns nicht hinaus gekommen ist. Wollen wir wirklich auf politische Lösungen warten, womöglich auf weltweite politische Lösungen, für die es nur eine Garantie gibt, nämlich die, dass es sie nie geben wird?

Ich finde nein. Wir KÖNNEN nicht mehr warten. Also lassen Sie uns anfangen. Ärmel hoch und in kleinen Schritten. Jeder kann kleine Schritte. Jeder kann sich langsam herantasten. Der eine schränkt seinen Fleischkonsum ein und kauft lieber selten, aber dafür gute Qualität. Der andere versucht, Verpackungsmüll zu vermeiden. Ein dritter lässt so oft es geht das Auto stehen und benutzt den öffentlichen Nahverkehr, das Rad oder die eigenen Beine. Verzicht auf Flugreisen. Gärten tierfreundlich gestalten. Beim Einkaufen auf Ökologie und Nachhaltigkeit achten. Weniger Lebensmittel wegwerfen. Strom sparen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang und bestimmt fällt Ihnen ein ganz persönlicher erster kleiner Schritt ein, den Sie zu gehen bereit sind. Und dann folgt vielleicht ein zweiter. Und die vielen kleinen Schritte von ganz vielen Menschen werden dann hoffentlich zu den großen Schritten, die notwendig sind, um etwas zu ändern. Rechtzeitig.

Ich weiß, es ist nicht einfach. "Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß", das stand mal an deutschen Häuserwänden. Ich will Sie auch nicht drängen. Ich will Sie bitten mitzugehen, diesen ersten Schritt. Wenn wir wenigstens anfangen, jeder für sich, dann sind wir der Politik auf jeden Fall einen Schritt voraus.

Danke!

Anja Braatz, Tierheilpraktikerin

15.05.2019

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