Silizium

Ein Stück gereinigtes SiliciumSilizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element unseres Planeten. Mondgestein enthält 41 Gewichtsprozent SiO₂ (Siliziumdioxid). Und die sogenannten Alumosilikate, Grundbausteine des Zeolith (SiO₄- und AlO₄-Tetraeder), sind die wichtigsten Bestandteile der Erdkruste. Silizium ist den meisten Menschen bekannt als Kieselsäureverbindung wie z. B. Quarz, Bergkristall, Rauch- und Rosenquarz, Opal, Glimmer, Feldspat usw.

Vorkommen


In niederen Lebewesen (Kieselagen, Strahlentierchen, Schwämmen) dient Silizium als Stützgerüst. Siliziumreiche Vertreter des Pflanzenreiches sind beispielsweise  Ackerschachtelhalm und Brennessel.

Aber auch der Mensch sowie Pferde, Hunde und Katzen benötigen ein Stützgerüst. Die überwiegende Einlagerung von Silizium in Bindegewebe und Knochen bedingt deren Aufbau und Stabilität. Silizium findet sich außerdem fast überall im Körper: In Sehnen und Muskeln, in den Augen, in der Haut und in den Gefäßwänden, in Organen (Milz, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Herz) und im Blut.

Wirkung

Das Wirkpotential von Silizium geht weit über die Funktion als Stützfaktor hinaus. Als kolloidales SiO₂ (z. B. in Form von Zeolith) hat dieses Urgestein folgende Wirkungen:

  • Entgiftung
  • Stimulierung/ Stärkung des Immunsystems 
  • Aktivierung des Zellstoffwechsels
  • Zufuhr von kolloidalem SiO₂
  • Beseitigung freier Radikale
  • Regelung des Mineralstoffwechsels und des Elektrolythaushalts
  • Stabilisierung der Knorpel- und Gelenkfunktion
  • Verbesserung der arteriellen und venösen Mikrozirkulation (Blutzirkulation in den kleinsten Blutgefäßen, z.B. Kapillaren, Arteriolen, Venolen)
  • Verbesserung der Elastizität des Arteriengewebes
  • Regenerierung des Bindegewebes der Haut

Bergkristall

Welche besonderen Eigenschaften machen SiO₂ so wirksam?


Wie ausführlich in Artikel „Klinoptilolith-Zeolith“ beschrieben, wird Silizium aus dem Zeolith während des Verdauungsprozesses im Magen in kolloidales SiO₂ überführt und über das Blut in die extrazelluläre Matrix und in die Zellen transportiert. Sowohl in der Grundsubstanz als auch in den Zellen entfaltet SiO₂ seine positiven Wirkungen. Und:

Das im Magen aus den Kristallgitter-Tetraedern des Zeoliths gebildete kolloidale SiO₂ kann jederzeit und überall die Grundsubstanz der extrazellulären Matrix regulieren. Anders ausgedrückt: Kolloidales SiO₂ steuert das größte Funktionsorgan im Körper! 

Da die Grundsubstanz wiederum den gesamten Stoffwechsel tiefgreifend beeinflusst und steuert, sind die Wirkungen von Silizium dementsprechend breit gestreut und fundamental.

Siliziumdioxid besitzt negative Ladung, Halbleitereigenschaften und Piezoelektrizität (Auftreten elektrischer Spannung an Festkörpern, wenn diese elastisch verformt werden). Diese bioelektrischen Eigenschaften ermöglichen den SiO₂-Molekülen die Signalgebung in der gesamten Grundsubstanz der extrazellulären Matrix.

„Die gesamten Informationsaktivitäten und der Energietransfer vollziehen sich im menschlichen Körper (und in dem aller Säugetiere; eig. Anmerkg.) und besonders in der Grundsubstanz der extrazellulären Matrix bioelektrisch.“ (Hecht 2015)

Eine weitere grundlegende Eigenschaft von SiO₂ ist die Bindungsfähigkeit von Wassermolekülen (Hydratationsfunkion) und damit die Regulation des Bindegewebes (als Bestandteil der extrazellulären Matrix).

„Dank der Adsorption (Bindung) von Proteinen durch das SiO₂-Molekül und der Einbeziehung des Körper-SiO₂ in die Proteinsynthese (Eiweißaufbausynthese), kann das SiO₂ die Gewebeerneuerung stimulieren.“ (Hecht 2015)

Fazit: Silizium zögert Alterserscheinungen hinaus! Denn: „Man ist so alt wie sein Bindegewebe!“ (Zitat des Nobelpreisträgers I. Metschnikov)

Extrazelluläre Matrix


Die extrazelluläre Matrix, auch Interzellularsubstanz oder Zwischenzellsubstanz, füllt die Zwischenräume zwischen den Zellen und stellt somit die Verbindung zwischen jeder einzelnen Zelle her. Die extrazelluläre Matrix setzt sich zusammen aus der Grundsubstanz (Proteoglykane, Glucosaminoglykane, Glykoproteine u. a.) und in diese Grundsubstanz eingebettete, strukturgebende Fasern (Kollagenfasern, elastische Fasern).

Hauptbestandteil der Grundsubstanz sind die Proteoglykane, die zusammen mit den Glykoproteinen das sogenannte Molekularsieb bilden.

„Der gesamte Stoffwechsel, der sich in der extrazellulären Matrix abspielt, muss dieses Molekularsieb von der Kapillare bis zur Zelle und zurück durchlaufen. Das ist ein mächtiger und sicherer ‚Schutzschild‘ für die Zellen.“ (Hecht, 2015)

Die Molekularsiebfunktion ist eine von vielen weiteren Aufgaben der Grundsubstanz: Auch Ionenaustausch und Schadstoff-Adsorption, Bildung von Proteinen, Bindung von Wasser, Säure-Basen-Gleichgewicht, Zell- und Gewebereparatur, Mineralhomöostase, Katalysatorfunktion (für Enzyme), elektrostatische Bindungen usw. sind nur möglich durch die Grundsubstanz der extrazellulären Matrix.

Die Grundsubstanz unterliegt der Kontrolle des vegetativen Nervensystems und des hormonellen Systems – und reguliert die Homöostase (Gleichgewichtszustand) des Organismus. Den wohl wichtigsten Prozess im Körper überhaupt!

Zellkommunikation

Die Zellkommunikation beruht auf bioelektrischen Vorgängen innerhalb der Grundsubstanz. Wie oben erklärt, wird in der Grundsubstanz „entschieden“, was in die Zelle gelangen darf und was heraustransportiert werden muss. Die Grundsubstanz dient der Kontrolle des „Durchgangsverkehrs“ vom Blut und der Lymphe zu den Zellverbänden. Der vorgeschaltete Filter in Form des Molekularsiebs fängt „unliebsame“ Moleküle ab.

Hierfür sind die negativen Ladungen der Proteoglykane entscheidend: Diese Ladungen bestimmen den bioelektrischen Grundzustand der Grundsubstanz. Jede Änderung des Grundzustands hat Potentialschwankungen zur Folge. Mit Hilfe dieser Potentialschwankungen werden Informationen codiert und somit zwischen den Zellen vermittelt. (Näheres s. Hecht 2015)

Man sieht: Kolloidales SiO₂ und die Grundsubstanz haben nahezu übereinstimmende Eigenschaften! Man kann auf ein einheitliches System der beiden Komponenten schließen – und versteht die einzigartige Bedeutung des Siliziums …


Adsorption: lat. adsorbere = (an)saugen; die Anlagerung von Flüssigkeiten oder Gasen an eine feste Oberfläche.

Absorption: Das Eindringen von Stoffen in das Innere eines Festkörpers oder einer Flüssigkeit.

Kieselsäure: Sauerstoffsäure des Siliziums (SiO₂ . n. H₂O); in der Natur als Stützgerüst vorkommend sowohl in tierischen Lebewesen wie Kieselalgen, Strahlentierchen, Schwämmen als auch in Pflanzen (insbesondere Schachtelhalm).


 Dr. Frauke Garbers, Biologin

Quellen


Hecht, Karl. Zeolith. Lebenskraft durch das Urgestein. Spurbuchverlag, Baunach 2015

Hecht, Karl, Hecht-Savoley, Elena. Klinoptilolith-Zeolith. Siliziummineralien und Gesundheit. Spurbuchverlag, Baunach 2008

Kühni, Werner. Heilen mit dem Zeolith-Mineral Klinoptilolith. AT Verlag, Aarau und München 2015

http://www.chemie.de/lexikon/Kiesels%C3%A4ure.html

http://www.chemie.de/lexikon/Adsorption.html

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