Die richtige Ernährung der Hunde
- woran soll man sich orientieren?
Artgerecht sollte sie sein. Meist muss zur Beantwortung der Wolf herhalten, seine Beute und sein Fressverhalten. Das ist auch prinzipiell richtig.
Das Problem ist nur: Sie können Ihren Hund nicht auf die Jagd schicken, auch wenn er noch erfolgreich jagen könnte.
Sie sind also auf fertige Futtermischungen angewiesen. Am besten, Sie bereiten Ihrem Hund die Mahlzeiten selbst zu, sei es, dass Sie kochen oder frisches Fleisch füttern, alles aber immer mit Vitalstoffmischungen.
Manche sind dabei so verunsichert worden, dass sie mit der Briefwaage die einzelnen Komponenten der Zutaten zusammenstellen. Das stresst.
Davon rate ich Ihnen ab. Denn einerseits kennt niemand den Bedarf des Hundes an den vielen einzelnen Nährstoffen und Vitalstoffen genau, auch wenn das manche Hersteller behaupten, auch ist nicht ein Hund wie der andere, die Leistungsanforderungen sind verschieden und dann – ein noch größeres Problem – werden in aller Regel synthetisch hergestellte Vitamine oder anorganische Spurenelemente angeboten, also gerade nicht solche natürlichen Ursprungs. Synthetische Stoffe aber hat der Wolf ganz sicher nie bekommen, Trockenfutter übrigens auch nicht. In seinen Beutetieren aber, mal ein Reh, mal ein Wildschwein oder auch nur Mäuse, war alles enthalten für den Erhalt des Körpers, für Wachstum, Leistung und Fruchtbarkeit, ausnahmslos alles.
Die Kunst besteht also darin, mit dem täglichen Futter die Zusammensetzung eines Beutetiers möglichst genau zu imitieren.
Woraus besteht ein Beutetier?
In Büchern wie „Life Counts“ oder „Tiere und Menschen in Zahlen“ kann man das nachlesen. In Holland hat ein Professor genau untersucht, woraus eine Maus besteht. Seine Ergebnisse zeigen uns den genauen Bedarf des Hundes, denn Hunde könnte man mit Mäusen ein Leben lang gesund ernähren.
In der Grafik habe ich Ihnen dargestellt, wie ein Tier zusammengesetzt ist. Es sind Durchschnittswerte. So oder so ähnlich sollten Sie das tägliche Futter für Ihren Hund zusammenstellen.
Als erstes fällt auf, dass der Körper aus fast 70 % Wasser besteht. Das hilft Ihnen bei der Bewertung eines Dosenfutters. Alles enthaltene Wasser über 70 % hinaus (bezeichnet als Feuchte), ist schnittfest gemachtes Wasser.
Tierische Nebenprodukte – warum werden die verteufelt?
Immer wieder lesen wir Werbung nach dem Muster: Enthält nur Fleischanteile, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind, keine tierischen Nebenprodukte. Das soll den Eindruck besonders hoher Qualität vermitteln.
Eine einseitigere Fütterung für Hunde kann man sich nicht vorstellen. Man muss nur verstanden haben, was ich gerade beschrieben habe. Ein Beutetier besteht eben nicht nur aus Muskeln, sondern aus allem, was den Körper ausmacht, aus Blut, Gehirn, Innereien, Knochen, Sehnen, Bänder, Nerven, Haut, Fett. Kein Teil sollte im Futter fehlen.
Den Darminhalt oder den Mageninhalt eines Pansen oder Blättermagens ersetzen Sie durch Kräuter und Gemüse. Auf keinen Fall dürfen Sie darauf verzichten.
Blut ist eine unentbehrliche Futterkomponente
Eine Komponente fehlt in fast allen Futtern: Blut. Blut ist aber gerade das erste und wichtigste, was ein Raubtier von seiner Beute bekommt. Zuerst wird immer das Blut aus der tödlichen Wunde geleckt. Blut ist das Haupttransportmittel, in dem alle Nährstoffe und Vitalstoffe enthalten sind, die der Körper Ihres Hundes braucht, und vor allem das richtige Eisen aus Hämoglobin.
Dann wird vom After aus die Beute aufgerissen. Von dort aus fressen sich die Beutegreifer nach innen, reißen die Därme heraus und fressen mit dem Darm immer auch einen Teil des Inhalts. Dann folgen die Innereien, Blutgefäße und Nerven, die Muskulatur, Sehnen und Knochen, eben alles, woraus ein Tier besteht.
Würmer mögen keine Haare
Interessant sind auch die Haare. Wölfe fressen gerne das Fell ihrer Beute; auch viele Hunde lieben Fellstücke oder Ohren. Haare sind das beste Mittel gegen Würmer; auch Pflanzenhaare, z. B. der Hagebutte, oder kratzige Kokosflocken wirken so. Wer chemische Entwurmungsmittel verkaufen will, wird Ihnen das nicht erzählen.
Klaus-Rainer Töllner, Biologe
26.01.2018