Der geriatrische Patient in der Tierheilkunde (1)
Der erste Teil dieses Artikels befasst sich vorwiegend mit den sich verändernden Abläufen im Körper des älteren Tieres. Im zweiten Teil werden wir dann überwiegend auf die Krankheitsbilder eingehen, die sich oft bei älteren Tieren zeigen.
Dass unsere Haustiere immer älter werden, ist zum einen der besseren medizinischen Versorgung und Diagnostik zu verdanken. Zum anderen aber hat ein großer Wandel in der Mensch-Tier-Beziehung stattgefunden: Hund und Katze sind längst nicht mehr nur vierbeinige Haushaltsanhängsel, die zwar regelmäßig gefüttert, sonst aber weitestgehend sich selbst überlassen werden – nein: Heute sind sie vollwertige Familienmitglieder, zu denen wir eine so intensive Bindung aufbauen, dass wir wünschten, unsere Wege würden sich niemals trennen. Wir nehmen für unsere Tiere alle Kosten und Mühen auf uns, damit sie unbeschwert leben können. Doch unweigerlich kommt der Tag, an dem wir feststellen, dass unsere gemeinsame Reise bald ein Ende nehmen wird. Unser Hund oder unsere Katze ist alt geworden. Und nun ist der Alltag nicht mehr derselbe. Wenn sich die kleineren und größeren Altersbeschwerden einstellen, wird therapeutische Unterstützung notwendig. Doch welches Maß ist das richtige? In der Tiermedizin begegnen uns zwei Extreme: Auf der einen Seite das Gießkannenprinzip, das für jedes Wehwehchen die passende Hilfe in Tablettenform parat hat – auf der anderen Seite therapeutische Resignation und Tatenlosigkeit. Alter sei schließlich nicht heilbar. Zu häufig erleben wir in der ganzheitlichen Praxis jene geriatrischen Patienten, die mit einer rudimentären Medikation mehr schlecht als recht am Leben erhalten werden. Dabei dürften wir uns einer Fülle von Möglichkeiten bedienen, die unseren Tieren das Älterwerden deutlich erleichtern können.
Um einen ganzheitlichen Ansatz für unsere Hunde- und Katzensenioren finden zu können, ist es notwendig, das Prinzip des Alterns zu verstehen. Das Älterwerden ist kein Krankheitsprozess, geht aber mit einer Reihe körperlicher wie geistiger Einschränkungen und Erkrankungen einher.
Wir müssen das Altern als einen fortschreitenden Prozess der Degeneration und des Funktionsverlustes verstehen. Er beginnt bereits auf Ebene des Zellstoffwechsels: Die natürlichen Auf- und Abbauprozesse, die Umwandlungsvorgänge und die Energiegewinnung der Zelle kann nur noch in eingeschränktem Maße stattfinden. Körpergewebe zerfällt oder bildet sich zurück, die Organe verlieren ihre Funktionsfähigkeit. Das Tier wird immer anfälliger für Störungen von außen, für Überlastungen und Erkrankungen – und es fällt ihm zugleich schwerer, sich nach Krankheiten, Schwächephasen und Verletzungen wieder zu erholen. Anhaltende Entzündungsprozesse und Gewebsneubildungen wie gutartige und bösartige Tumoren finden im alternden Tier gute Bedingungen vor. Die Selbstregulationsfähigkeit wird außer Kraft gesetzt.
Es wäre vermessen zu glauben, wir müssten nur in eine naturheilkundliche Schatzkiste greifen und schon könnten wir unseren Tieren und uns das ewige Leben bescheiden. Jedoch lässt sich das Älterwerden in seiner Qualität und seiner Dynamik beeinflussen. Unser Ziel muss es sein, die Lebensqualität unseres geriatrischen Patienten so entscheidend zu verbessern, dass er in Liebe und in Würde alt werden und schließlich auch sterben darf.
Ab wann ist ein Tier wirklich alt?
Das Alter ist nur eine relative Zahl und sagt nichts aus über die körperliche oder geistige Verfassung eines Menschen oder eines Tieres. Bei Hund und Katze sind Rasse, Genetik, gesundheitliche Vorbelastung und die Familiengeschichte Faktoren, die außerhalb unseres Einflussbereiches liegen. In der klassischen Homöopathie sprechen wir von der Lebenskraft, die jedem Individuum zu eigen ist und die den Organismus am Leben hält – ein Antriebsmotor gewissermaßen, der seine individuelle Leistungsfähigkeit hat, den wir aber schützen und pflegen können. In unserer Hand liegt es, wie achtsam wir mit dem uns anvertrauten Leben umgehen.
Wir sind es, die die Haltungsbedingungen des Tieres festlegen. Wir entscheiden, ob wir den Hund durch die Natur springen lassen oder ihn gehetzt an kurzer Leine über die Teerstraßen der Stadt manövrieren. Wir bestimmen, ob wir unsere Wohnungskatze lediglich als schnurrendes Sofakissen betrachten oder sie körperlich und geistig beschäftigen, um ihrem Jagdtrieb zu entsprechen. Wir entscheiden, wie viele schädigende und krankmachende Substanzen in Form von vermeintlich harmlosen Prophylaxemitteln wie Wurmkuren, Spotons und Impfungen den Organismus unseres Tieres belasten. Und schließlich entscheiden wir, womit wir den Napf unseres Hundes, unserer Katze füllen. Füttern wir artgerecht und hochwertig? Oder ist es uns wichtiger, so wenig Zeit und Gedanken – und vielleicht auch Geld – wie möglich an die Ernährung zu verschwenden? Sack auf, Dose auf und gut? Welches Maß an Eigenverantwortung trauen wir uns zu? Oder stapfen wir nur die ausgetretenen Wege entlang, die uns seit Jahrzehnten von der Werbung und den Tierärzten vorgegeben werden?
Der geriatrische Patient in der ganzheitlichen Praxis
Besitzer eines alten Tieres kommen aus ganz unterschiedlichen Gründen zum Tierheilpraktiker: Oftmals suchen sie nur eine naturheilkundliche Hilfestellung bei den typischen Alterszipperlein wie Arthrose und Vergesslichkeit, und gerade die Homöopathie bietet dem Patienten unkomplizierte und nachhaltige Lösungen. Viele Tierhalter besinnen sich bei ihrem Hund oder ihrer Katze darauf, dass die klassischen Schmerzmittel den Stoffwechsel belasten und die Organe schädigen können, und hoffen beim Naturheilkundler auf schonende Hilfe. Dazu kommt, dass ein älteres Tier selten nur einseitig krank ist – eine alte Katze kommt selten nur wegen des unangenehmen Zahnsteines in die Praxis, ein Hund selten nur mit einer oberflächlichenErkrankung des Bewegungsapparats. In den meisten Fällen ergeben sich aus der Erstanamnese und der körperlichen Untersuchung eine Reihe an therapiebedürftigen Puzzlestücken, die wir zu einem umfassenden Behandlungskonzept zusammensetzen müssen.
Besonders zu bedauern sind jene Patienten, für die der Homöopath oder Naturheilkundler die letzte Instanz ist, nachdem der Tierarzt aufgegeben hat – weil das Tier zu alt ist, der Ansatz zu wenig ausgereift, die Therapien zu kostspielig. Tatsächlich profitieren gerade die älteren Patienten von der Weitsichtigkeit und Zugewandtheit des ganzheitlichen Ansatzes, während mit der klassischen Medizin gerade den degenerativen Erkrankungen nur schwer beizukommen ist.
Es hat sich gezeigt, dass nicht nur die unmittelbare Therapie für den Patienten hilfreich ist, sondern auch und gerade kleine Anpassungen, die der Besitzer selbst vornehmen kann: Geringfügige Änderungen im Tagesablauf und in der Ernährung liegen in erster Linie in der Hand des Tierhalters und können für den geriatrischen Hunde- und Katzenpatienten einen deutlichen Therapievorteil bringen.
Lassen Sie uns einen Blick auf die häufigsten Alterserscheinungen und Erkrankungen von Hund und Katze werfen und Ideen entwickeln, wie diese Beschwerden gelindert werden können.
„Wer rastet, der rostet“: Gelenksschmerzen und degenerative Erkrankungen
Obwohl Erkrankungen im Bewegungsapparat bei alten Hunden und Katzen gleichermaßen verbreitet sind, stehen dem Hund weitaus mehr Therapiemaßnahmen offen – vermutlich, weil die Diagnosestellung – und auch die anschließende Behandlung – bei Katzen weitaus schwieriger ist. Während des Alterungsprozesses können sich Symptome und Krankheitsbilder entwickeln, die ein sehr intensives Therapiemanagement erfordern – von der Anpassung der Ernährung und Nahrungsergänzung bis hin zu gezielten Übungen und manueller Therapie.
Die häufigste Erkrankung des Bewegungsapparats beim alten Tier ist die Arthrose. Aufgrund von Verletzungen oder Abnutzung entstehen hierbei Veränderungen am Knochen, am Knorpel oder am Gelenk, wodurch sich Knorpelmasse abbaut. Die Knochenflächen reiben in der Folge ungeschützt aufeinander, verursachen Schmerzen und können sogar Entzündungen verursachen.
Gerade beim alten Tier finden wir orthopädische Erkrankungen, die nicht einzig die Knochen- und Knorpelstrukturen betreffen, sondern auch die Nerven schädigen können, Lähmungen verursachen und auch die untergeordneten Organstrukturen in Mitleidenschaft ziehen. Zu diesen Erkrankungen gehört das Cauda Equina-Kompressionssyndrom, das besonders bei den großrahmigen Hunderassen wie dem Deutschen Schäferhund, Rottweiler, Boxer und Dobermann auftritt. Im Rahmen des Krankheitsprozesses entstehen degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule, die das Rückenmark quetschen. Hierbei werden die Nervenfasern geschädigt, es kommt zu Schmerzzuständen, zu Entzündungen und zu Funktionsverlusten der Hinterhand, die sich zunächst durch einen unsauberen Gang bemerkbar machen können, häufig aber auch zu einer partiellen oder vollständigen Lähmung führen. Im Zuge des Krankheitsprozesses wirken sich diese Nervenschädigungen zumeist auch auf Darm und Blase aus, so dass die betroffenen Tiere entweder an einer Kot- und Urin-Inkontinenz oder aber wiederkehrend unter Harnverhaltung und Verstopfung leiden.
Während sich die Symptome des Cauda-Equina-Kompressionssyndroms meist fortschreitend entwickeln, können Funktionseinschränkung und Lähmung bei einem klassischen Bandscheibenvorfall akut einsetzen. Vor allem die überzüchteten Rassen wie die Französische Bulldogge und der Beagle sind betroffen; die Problematik tritt aber auch nach Verletzungen auf und kann im Rahmen des Alterungsprozesses durch einen strukturellen Elastizitätsverlust entstehen. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der Gallertkern aus der Bandscheibe aus und drückt auf das Rückenmark oder die umliegenden Nerven. In vielen Fällen ist dieser Zustand operativ zu beheben oder aber mit intensiver Medikation und manueller Therapie zu korrigieren, viele Tiere leiden aber nachfolgend unter den Funktionseinschränkungen.
Mit Lähmungen und Schmerzzuständen haben auch Tiere mit dem Krankheitsbild der Spondylose zu kämpfen, von dem Hunde ebenso betroffen sein können wie Katzen. Im Rahmen der Erkrankung entstehen knöcherne Zubildungen an der Unterseite der Wirbelkörper, die Reibungszustände, Schmerzen und Entzündungen verursachen. Die Spondylose verläuft schubweise und ist nicht heilbar – jedoch können die entsprechenden therapeutischen Maßnahmen die Dramatik dieses Krankheitsbildes entschärfen.
Basistherapie: Ernährung!
Da wir es heutzutage in den meisten Fällen mit übergewichtigen Tieren zu tun haben, ist – pauschal gesprochen – eine Gewichtsreduktion ein entscheidender therapeutischer Schritt bei der Behandlung von orthopädischen Erkrankungen aller Art. Jedes verlorene Gramm erleichtert den Bewegungsablauf und entlastet das Tier. Eine moderate Bewegung ist stets hilfreich, um die Gewichtsabnahme voranzutreiben und die Mobilität des Patienten zu erhalten. Eine professionelle Physiotherapie hilft darüber hinaus beim Muskelaufbau, korrigiert Fehlstellungen und trägt durch Massagen, Akupunktur, Magnetfeldtherapie und vieles mehr zur nachhaltigen Schmerzlinderung bei.
Eine individuelle Fütterungsumstellung und Nahrungsergänzung bildet die Basis für eine ganzheitliche Therapie. Das Futter spielt beim geriatrischen Patienten eine ganz zentrale Rolle, nicht nur bei der Begleittherapie von Arthrose, Spondylose und Co. In der ganzheitlichen Therapie verzichten wir auf die vollmundigen Versprechen der Diätfuttermittel-Hersteller und setzen stattdessen auf frisch zubereitetes Futter, das mit den entsprechenden Nahrungszusätzen auf den Patienten abgestimmt wurde.
In erster Linie ist es wichtig, Trockenfutter vollkommen vom Speiseplan des geriatrischen Patienten zu streichen. Diese widernatürliche Art der Fütterung belastet den gesamten Stoffwechsel und steht den Bemühungen um eine ganzheitliche, vorausschauende Therapie entgegen. Bei Erkrankungen des Bewegungsapparats sind sowohl die Zusammensetzung als auch die Konsistenz ausschlaggebend: Die im Getreideanteil enthaltene Phytinsäure hindert der Körper daran, einen Teil des in der Nahrung enthaltenen Calciums aufzunehmen – eine unzureichende Mineralisation des Knochen ist die Folge, vergleichbar mit der Osteoporose des Menschen.
Sowohl der hohe Stärkeanteil im Trockenfutter als auch die Zusatzstoffe stehen im Verdacht, Entzündungsprozesse im Körper zu begünstigen und zu unterhalten. Durch die Trockensubstanz erleidet der Organismus darüber hinaus einen Flüssigkeitsverlust, der nicht nur die Nieren belastet, sondern sich auch auf die Elastizität von Bändern, Sehnen und Stützgewebe auswirken kann.
Sinnvoll ist es dabei, die ganzheitlichen Therapiemaßnahmen auf einer Fütterung basieren zu lassen, die hochverdaulich sowie nähr- und vitalstoffreich ist.
Zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel haben sich in der regenerativen Therapie bewährt – sie werden entsprechend des Krankheitsbildes des Patienten ausgewählt und können untereinander kombiniert werden. Grünlippmuschelextrakt beispielsweise dient dem Knorpelaufbau und kann bereits eingesetzt werden, wenn eine Arthrose diagnostiziert wurde, ohne dass das Tier Bewegungseinschränkungen zeigt. Verursacht eine Schädigung der Knochenstrukturen Schmerz- und Entzündungszustände, so ist an die Gabe von organischem Schwefel/MSM zu denken.
Zum Aufbau von Knochen- und Knorpelgewebe haben sich Hyaluronsäure und Kollagen bewährt – diese Präparate finden nicht nur in der Kosmetikindustrie ihren Einsatz, sondern verhelfen auch dem Bewegungsapparat unseres alten Hundes oder unserer alten Katze zu Stabilität und Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus kann die Ernährung des Hundes durch die Zugabe von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Gewürzen und Kräutern ergänzt werden. Hierfür eignen sich unter anderem Curcuma, Ingwer, Weihrauch, Mädesüß und Teufelskralle.
Leberbelastungen – oftmals ein hausgemachtes Problem
Wie alle anderen Organe verliert die Leber im Laufe des Alterungsprozesses einen Teil ihrer Leistungsfähigkeit. Stress, artwidrige Haltungsbedingungen, intensive Medikationen sowie minderwertige Fütterung sind Faktoren, die diesen Funktionsverlust beschleunigen können. Die Leber gilt als Dreh- und Angelpunkt der Gesamtgesundheit des Organismus. Sie steuert nicht nur die Entgiftungsprozesse des Körpers, sondern ist darüber hinaus für die Verwertung von Nährstoffen und die Produktion einiger lebenswichtiger Proteine verantwortlich.
Belastungen und Erkrankungen der Leber werden leider erst zu einem sehr fortgeschrittenen Zeitpunkt im Blut bild sichtbar. Frühe Hinweise darauf geben uns die körperlichen Symptome des Patienten: Müdigkeit und Abgeschlagenheit, dunkler Augenausfluss sowie zähe Absonderungen aus den Ohren. Leberbelastete Tiere werden durch einen sehr intensiven Körpergeruch sowie Fell- und Hautveränderungen auffällig. Das Haarkleid wirkt struppig, schuppig, verfilzt und schlichtweg ungepflegt.
All diese äußerlichen Zeichen sind Symptome einer nachlassenden Stoffwechselleistung. Aufgrund der fortschreitenden Schwäche der Entgiftungsorgane und der Vielzahl an belastenden Faktoren, die Tag für Tag auf den Organismus des geriatrischen Patienten einprasseln, können die Stoffwechselendprodukte nicht mehr länger über Kot, Urin und Atemluft ausgeschieden werden. Und so bedient der Körper sich seines großflächigsten Organs, um die belastenden Stoffe auszuscheiden: Der Haut.
Strähniges, schuppiges Fell und grau-schmierige Beläge im Bereich der Achseln und des Unterbauches sind mehr als nur ein kosmetisches Problem unserer Tiersenioren. Sie zeigen sehr deutlich, dass ein therapeutisches Eingreifen erforderlich ist.
Treten Lebererkrankungen auf, versucht auch die konventionelle Tiermedizin auf die Naturheilkunde zurückzugreifen – und arbeitet mit Komplexpräparaten mit homöopathischem Ansatz oder der Kombination verschiedener Phytotherapeutika. Diese Therapieversuche sollten kritisch gesehen werden, da gerade die Verwendung von Komplexpräparaten den alten Organismus überfordern und die Symptome dadurch ungewollt verstärken kann.
Durch den fokussierten Einsatz von Einzelpräparaten lässt sich eine Lebertherapie durchaus eleganter gestalten. Auch hier beschränkt sich der ganzheitliche Ansatz nicht lediglich auf die Zufütterung von entgiftungsfördernden Kräutern, sondern versucht alle Störfaktoren zu beseitigen, die zu Lasten der Lebergesundheit gehen.
Die Ernährung ist hier der wichtigste Ansatzpunkt. Unter denaturierter, hochverarbeiteter Fertignahrung leidet die Leber insbesondere. Beim Hund ebenso wie bei der Katze empfiehlt es sich, auf ein therapeutisches Fütterungskonzept umzuschwenken, das auf frischen, hochverdaulichen Zutaten basiert. Die Nahrung sollte einen reduzierten Fettgehalt haben und einen Energieausgleich durch die maßvolle Zugabe von Kohlenhydraten schaffen. Schwerverdauliche Strukturen wie Bindegewebe, Pansen und Knochen sollte deutlich eingeschränkt werden, um die Leber zu entlasten.
Es hat sich bewährt, das Futter durch die Zugabe von Ananas, Papaya oder auch etwas Apfelessig enzymatisch anzureichern und seine Verdaulichkeit somit noch zu verbessern. Darüber hinaus finden sich in der Phytotherapie eine Vielzahl von Kräutern und Essenzen, die die Leber sanft in ihrer Funktion unterstützen und das Organ sogar zur Regeneration anregen. Hierzu zählen unter anderem Mariendistel, Löwenzahn und Schafgarbe.
Bei stoffwechselschwachen und leberkranken Tieren hat sich die Zufütterung von hochwertigem Zeolith therapeutisch besonders bewährt. Hierbei handelt es sich um ein fein vermahlenes Vulkangesteinsmehl, das aufgrund seiner Kristallstrukturen in der Lage ist, die Stoffwechselorgane zu unterstützen, Stoffwechselendprodukte zu binden und zur Ausscheidung zu bringen. Zeolith reguliert darüber hinaus den Säure-Basen-Haushalt im Organismus, verbessert die Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen durch die Nahrung und hat darüber hinaus positive Auswirkungen auf den Zellstoffwechsel und die Zellregeneration. Zeolith wird mit dem Futter verabreicht und hilft das Wohlbefinden des Tieres signifikant zu verbessern. Weitere Informationen zu Zeolith finden Sie in zwei Artikeln auf unserer Seite unter Zeolith und Klinoptilolith-Zeolith.
Franzisca Flattenhutter, Tierheilpraktikerin
Lesen Sie im zweiten Teil u.a.: Chronische Niereninsuffizienz, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und „Wenn die Schilddrüse verrückt spielt...“.
31.08.2019