Licht im Hühnerstall
Der Frühling ist da – und damit auch die Sonne
Ob künstlich dazu geschaltet oder natürlich vom Himmel: Licht ist die Basis für das Leben auf der Erde. Ob Mensch, Tier oder Pflanze – wir alle brauchen Licht und Helligkeit. Energie und Botenstoffe, wie Vitamine und Glückshormone, werden durch die Wahrnehmung von Licht produziert. Licht spendet Wärme, Licht macht fröhlich und lädt zum Bewegen ein – das Startsignal für einen energievollen Tag! Natürliches Licht ist dynamisch und enthält alle Farben des Regenbogens. Das volle Spektrum des natürlichen Lichts passt sich der Tageszeit an und bietet uns, den Bewohnern der Natur, abwechselnde Intensitäten und Temperaturen. Künstliches Licht schafft kontinuierliche Lichtverhältnisse, kommt aber nicht an die Qualität unserer natürlichen Lichtquelle, der Sonne, heran.
Im Vergleich zu uns Menschen sehen Vögel viel mehr Farbschattierungen innerhalb des Lichtspektrums. Auch weißes Licht ist für Vögel viel facettenreicher als man denkt. So erkennen Vögel ihre Partner und Artgenossen in bunten Farben, während für uns Menschen beispielsweise die Tiere in einer Gruppe grauer Tauben oder brauner Wachteln kaum voneinander zu unterscheiden sind.
Eierlegende Hühner brauchen mindestens 14 Stunden Licht am Tag. Wenn die Tage kürzer werden, setzt parallel die Mauser ein. Viele Hühner hören dann vorübergehend auf zu legen.
Anschließend kann man mit künstlicher Beleuchtung den „Hühnertag“ verlängern. Die Hühner legen dann auch in der kalten Jahreszeit. Eine Dunkelphase von mindestens 8 Stunden sollte jedoch eingehalten werden. Für die Eiablage und das Brüten suchen Hühner im natürlichen Habitat gerne geschützte, schattige Plätze auf. Diese schattigen Nischen für Lege- und Brutnester sind deswegen auch im Stall notwendig, er sollte nicht voll ausgeleuchtet sein.
Stalltaugliche Lampen sollten nicht zu heiß werden und nicht flackern. Flackerfreie Lampen – was bedeutet das? Im Vergleich zu Menschen nehmen Vögel viel mehr Lichtblitze pro Sekunde wahr (bis zu 120 Hertz). Deswegen ist manches Licht aus handelsüblichen Lampen, was wir Menschen als kontinuierliches Licht wahrnehmen, für Vögel flackernd. Aufgestalltes Geflügel mag also keine Beleuchtung mit niedriger Flimmerfrequenz, weil sie wie eine Disko-Beleuchtung wirkt (Stroboskop-Effekt). Da diese Beleuchtung ziemlich nervenaufreibend ist, sollten wir bei der Installation von Lampen im Hühnerstall diese Art der Leuchten, wie klassische Neonröhren, vermeiden. Flackerfrei und dazu meist stromsparend sind LED-Leuchten. Alternativ gibt es elektronische Vorschaltgeräte, die die Frequenz erhöhen und vor Neonröhren geschaltet werden können. Diese hohen Frequenzen werden dann auch von unserem Haus- und Gartengeflügel als ruhiges und flackerfreies Licht empfunden.
17.08.2022