Kokosfett Teil 5
Kokosöl und Parasiten
Ektoparasiten
Flöhe, Milben (Herbstmilben, Zecken), Läuse, Kriebelmücken, Bremsen – buntes Parasiten-Potpourri! Sowohl Hund, Pferd und Katze als auch der Mensch fühlen sich durch diese Parasiten belästigt.
Hier konnte Kokosöl überzeugen: Die genannten Insekten und Spinnen verspüren deutlich wenig Lust, sich auf einem Tier niederzulassen, das mit Kokosfett eingerieben wurde. Dies bezeugen viele Tierhalter! Zwar setzen sich manche Tierchen dennoch auf dem Fell nieder, fallen aber nach kurzer Zeit wieder ab. Das Milieu ist ihnen zu ungemütlich.
Läuse lieben Laurinsäure? Im Gegenteil. In Indien reibt man sich die Kopfhaut mit Kokosöl ein, um Kopfläuse zu vergraulen.
Hunden, Katzen und Pferden, die unter starkem Juckreiz und Ekzemen leiden – verursacht durch die Herbstgrasmilbe – sollte man Kokosfett ins Fell/auf die Haut streichen. Auch Milben mögen die Laurinsäure nicht.
Studien der FU Berlin belegen die abstoßende Wirkung von Laurinsäure im Kokosfett auf Zecken und deren Nymphen (2. Entwicklungsstadium). Der Zeckenschutz beim Menschen beträgt demnach mindestens 6 Stunden. Eine Zeitspanne, die wohl auf Pferde, Hunde und Katzen übertragbar ist. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es hierzu nicht. Diese Zeitdauer sollte für einen normalen Hundespaziergang ausreichen!
Pferdebremsen umkreisen mit Kokosfett behandelte Pferde ebenso wie unbehandelte. Die meisten Bremsen bleiben jedoch bei den eingeriebenen Pferden auf Abstand, sie setzen sich nicht ab. Ein anderer positiver Aspekt: Die Pferde genießen die Kokosöl-Massage sehr – natürlich genauso die Hunde und Katzen. Und man selber hat danach samtweiche Hände! Meine eigene Erfahrung zeigt allerdings: Beginnt das Pferd zu schwitzen, interessiert die Bremsen das Kokosöl nicht mehr sonderlich …
Die Anwendung von Kokosfett in Erwägung zu ziehen, ist offenbar sinnvoll bei Pferden, die zu Sommerekzemen neigen. Erfahrungsberichten von Pferdehaltern zufolge fliegen die Kriebelmücken in einem gehörigen Abstand von ca. 10 cm zum behandelten Pferd bzw. machen nach gewisser Zeit „einen kompletten Abflug“!
Endoparasiten
Wie steht es um die Schlagkraft von Kokosöl gegen Endoparasiten (im Inneren ihres Wirtes lebende Parasiten)?
Eines vorweg: Der Großkampf gegen Würmer und im Darm von Hunden und Katzen lebende tierische Einzeller (z. B. Giardien, Kokzidien) ist „völlig daneben“. Prophylaktische Verabreichung von Anthelmintika, wie sie in der Pferdehaltung und bei vielen Hunde- und Katzenhaltern (auf Anraten des Tierarztes!) gang und gäbe ist, führt nachweislich zu Resistenzen und schädigt die Darmflora.
Sofortmaßnahmen bei Verdauungsstörungen, insbesondere Durchfall, bei Welpen und Junghunden sollen alle Erreger niederknüppeln! Die verantwortlichen Erreger können beispielsweise Giardien sein oder auch Kokzidien. Ein Zitat aus dem Bericht der Kommission der Europäischen Gemeinschaften aus dem Jahr 2008 unterstreicht diese Haltung: „Sämtliche Kokzidiostatika (die Vermehrung von Kokzidien hemmende Medikamente, Anm. d. A.) verhindern die Vermehrung des Parasiten, führen jedoch nicht zu seiner völligen Beseitigung aus dem Tierdarm.“ (Quelle: http://ec.europa.eu/food/food/animalnutrition/feedadditives/docs/Report-Coccs-233-2008-DE.pdf). Solche Aussagen spiegeln die absolute Kampfhaltung gegen eigentlich physiologische Zustände im Organismus wieder.
Vermutlich tummeln sich diese Erreger ständig im Darm der Tiere. Wie so viele andere Parasiten auch – ebenso Würmer. Bis zu 15% aller Hunde sollen mit Giardien befallen sein. Diese verursachen jedoch bei den meisten Hunden keine Symptome. Sie fordern stattdessen das Immunsystem des Tieres heraus und stärken dadurch dessen Abwehrkräfte.
Um es unmissverständlich zu sagen: Eine gesundheitsgefährdende Protozoenbelastung muss selbstverständlich therapiert werden!
Die schulmedizinische Behandlung von Giardiose bei Hund oder Katze gestaltet sich jedoch offenbar nicht einfach. Für Hunde ist ein einziges Präparat zur Giardien-Therapie zugelassen: Panacur, ein Fenbendazol-haltiges Entwurmungsmittel. Seit ca. 50 Jahren ist bekannt, dass sich Erregerresistenzen gegen Benzimidazole (z. B. Fenbendazol) weltweit verbreiten!
Für Katzen ist gar kein Präparat zugelassen. Hier wird dennoch auf Panacur oder Fenbenol Paste zurückgegriffen. Offensichtlich ist der Therapieerfolg nicht überzeugend – trotz kurzer Wiederholungsintervalle der Medikamentengabe ist die Rezidivrate bei Katzen hoch. Wie sonst ist die letzte „Notfall“maßnahme Metronidazol zu verstehen? Zumal es hier arzneimittelrechtliche Probleme gibt: Metronidazol ist ein Antibiotikum, jedoch wohl auch wirksam bei Protozoeninfektionen (z. B. Giardiose). Es wirkt bakteriostatisch, d. h. Metronidazol verhindert Wachstum und Vermehrung der Erreger, tötet sie jedoch nicht ab. Es ist nur in einem veterinärmedizinisch zugelassenen Präparat enthalten – in Suanatem, einem Kombipräparat der Antibiotika Metronidazol und Spiramycin (gegen Toxoplasmose-Erreger und einige Bakterienarten).
Suanatem hat allerdings keine Zulassung für die Giardiose-Behandlung bei Hunden und Katzen! Können Sie noch folgen? Deshalb werden die Humanpräparate Clont oder Flagyl verabreicht, beides Metronidazol-Monopräparate. Und wie stets: Naturgegebene Zusammenhänge werden ignoriert und nach der Devise „Die Menge und die Häufigkeit machen’s“ gehandelt. Probleme wie Resistenzentwicklung einiger Giardienstämme sind nicht nur vorprogrammiert, sondern bestehen bereits!
Übrigens: Viele Hunde und Katzen entwickeln nach einer ersten Toxoplasmose-Infektion eine lebenslange Immunität …
Wie hilft uns Kokosöl weiter?
Giardien werden von Kokosfett angegriffen und genauso abgetötet wie gesundheitsschädliche Bakterien, Viren und Pilze (s. Fife 2014).
Laut allgemeiner Literatur nimmt Kokosfett nicht nur bei der prophylaktischen Wurmbehandlung von Pferd, Hund und Katze eine bedeutende Rolle ein. Kokosöl tötet offensichtlich sogar Darmparasiten ab, wie z. B. Bandwürmer. So eine Studie aus dem Jahr 1985 (s. Chowhan 1985).
Zusätzlich haben Kokosraspel eine wurmabtreibende Wirkung: Durch ihre kratzige Konsistenz machen die Kokosraspel den Würmern den Darmaufenthalt ungemütlich, so dass die Parasiten abwandern.
Zusammengefasst: Kokosfett wirkt günstig auf die Darmflora. Kokosöl, regelmäßig ins Futter gegeben, kann offensichtlich das Gleichgewicht zwischen den Billiarden Mikroorganismen im Darm der Tiere aufbauen und stabilisieren!
Dosierungsempfehlung
Die Dosierung sollte sich immer auch auf das eigene Empfinden und auf die aufmerksame Beobachtung des Tieres stützen. Allgemeine Empfehlung als Anhaltspunkt:
Hunde je nach Größe ½ Teelöffel bis 1 Esslöffel
Katzen ca. ¼ bis ½ Teelöffel und
Pferde je nach Größe 1 bis 2 Esslöffel Kokosöl
täglich über einen längeren Zeitraum geben und ab und zu wiederholen.
Die artgerechte Fütterung von Pferd, Hund und Katze einschließlich einer gezielten Kräuterergänzung ist die Basis zur Stärkung des Darmes und damit des Immunsystems. Und ein starkes Immunsystem ist die wesentliche Voraussetzung der körpereigenen Parasitenabwehr! Kokosfett in unraffinierter Bioqualität bietet hier eine ausgezeichnete Unterstützung.
Dr. Frauke Garbers, Biologin
Dieser Artikel gehört zu unserer Serie über Kokosfett
Teil 1 - Der Krieg gegen Tropenöle
Teil 2 - Freie Radikale
Teil 3 - Kokosfett für die Haut
Teil 4 - Kokosfett und die Verdauung
Teil 5 - Kokosöl und Parasiten
Quellen
Chowhan, G.S. et al. „Treatment of tapeworm infestation by coconut (Conus nucifera) preparations.” The Journal of the Association of Physicians of India 33/1985
Enig, M.G. „Coconut: In Support of Good Health in the 21st Century“ (Vortrag 1999)
Fife, B.: Kokosöl. Das Geheimnis gesunder Zellen. KOPP-Verlag 2014
05.09.2017